Gaspreisentwicklung in Deutschland

Der Gaspreis ist seit Ende 2002 stetig gestiegen. Das erscheint dem Kunden kurios, denn ungefähr zu diesem Zeitpunkt öffnete sich der Markt für Privatunternehmen. Trotzdem stieg der Gaspreis um nahezu 40 Prozent für den Endverbraucher. Seitdem sorgt der Preis jedes Jahr auf ein Neues für Unmut beim Kunden. Hält der Preisanstieg auch in Zukunft an oder ist mit sinkenden Preisen zu rechnen?

Steigender Gasverbrauch Verbrauch lässt die Preise anziehen

Aufgrund des steigenden Bedarfes an Erdgas ist in naher Zukunft nicht an einen geringeren Gaspreis zu denken. Selbst in Autos werden immer mehr Erdgastanks eingebaut. Das Gas ist billiger als das Benzin und dazu noch umweltschonend. Die Ölpreisbindung trägt ihr Übriges dazu bei. Verändert sich der Erdölpreis, dann zieht innerhalb von 3 – 6 Monaten der Gaspreis nach. Die Preisbindung gilt zwar als umstritten, aber auch Länder ohne Ölpreisbindung sind von steigenden Preisen betroffen. Dabei handelt es sich um keine gesetzliche Regelung, sondern um eine internationale Vereinbarung. Der Sinn dahinter war, dass der Öl- und Gaspreis sich nicht zu weit auseinander entfernen. Das Beobachten des Ölpreises ist nützlich, um die Preisveränderung für Gas in den folgenden sechs Monaten vorauszusagen. Seit dem Jahr 2006 hat der deutsche Kunde die Möglichkeit, seinen Gasanbieter frei zu wählen. Durch den freien Markt kann aber der Endverbraucher die immer stärkeren Preiserhöhungen leicht abfedern. Auf dem deutschen Energiemarkt erscheinen immer mehr Anbieter mit günstigen Angeboten. Aktiver Preisvergleich und Anbieterwechsel helfen, Preisexplosionen vorzubeugen. Trotzdem bleibt für den Kunden nur ein fader Beigeschmack: Wie können Anbieter solche Preiserhöhungen rechtfertigen, wenn der Preis für Großhändler sinkt? Der Verbraucher hat es durch Anbieterwechsel in der Hand dafür zu sorgen, dass die Energieunternehmen besser kalkulieren müssen.

Der Gaspreis im Jahr 2011

Auch 2011 steigen die Preise weiter: Im Sommer soll der Preis im Schnitt um rund 10 Prozent anziehen. Dabei ist der Preis bereits zu Anfang des Jahres stark gestiegen. Als Gründe führen die Energieunternehmen die weltumspannenden Krisen an: Der Nahe Osten und Libyen werden oft als Beispiele genannt. Die Ölpreisbindung wird gerne zum Vorwand genommen, um die Preise stark ansteigen zu lassen. Ein genauer Blick auf den Großhandelspreis offenbart, dass der Preis zwischen 2008 und 2011 um ungefähr 10 Prozent gesunken ist. Die Anbieter haben ihre Preise aber weiter erhöht. Dem Verbraucher bleibt nur die Möglichkeit, seinen Anbieter zu wechseln, um einen moderaten Preis zu bezahlen. Bei dem weiter steigenden Preis bieten sich erneuerbare Energien als bezahlbare Alternativen für die Zukunft an.